Reliefkarten erstellen

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In dieser Anleitung will ich beschreiben, wie Reliefkarten für die Verwendung in der Recorder Software und im Recorder Web-Paket erstellt werden können. Sie dient lediglich als kleine Hilfe und Ergänzung zu den meist in Englisch gehaltenen Tutorials.

Benötigte Software und Daten

Die folgend aufgeführte Software ist alle für private Nutzung kostenfrei verfügbar. Die genauen Lizenzbedingungen können Sie bei den Softwareanbietern nachschlagen. Für jede der hier angeführten Programme und Programmpakte gibt es auch Alternativen, die bei einiger Suche im Netz gefunden werden können.

MicroDEM

MicroDEM ist ein recht bekannter Betrachter und Konverter für digitale Höhendaten. Er stammt von Prof. Peter Guth vom Institut für Ozeanographie an der US-Marineakademie. Das Programm wird laufend gepflegt und erweitert.

Die Installation von MicroDEM gestaltet sich recht einfach. Lade Sie zuerst die beiden folgenden Dateien herunter:

Anschließend starten Sie die Installation (microdem_setup.exe) und übernehmen dabei die vorgeschlagenen Pfade. Dies ist wichtig, da MicroDEM sonst möglicherweise nicht korrekt funktionieren wird. Sobald die Installation abgeschlossen ist, kopieren Sie die Datei microdem.exe in den Ordner, in den MicroDEM installiert wurde (c:\microdem). Dabei muss die bereits vorhandene Datei überschreiben werden. Dieser Schritt ist notwendig, da die Datei microdem.exe meist aktueller als die gleichnamige Datei aus dem Installationspaket ist.

Beim Update Programm von MicroDEM schlagen einige Virusscanner Alarm - keine Panik, es ist jedoch nur einer der immer mal auftauchenden Fehlalarme. Wen das stört, sollte den Virusscanner das Programm entfernen lassen, es ist für die Funktionalität von MicroDEM nicht unbedingt notwendig.

gvSIG

gvSIG (kurz für spanisch "Generalitat Valencia Sistema de Información Geográfica") ist ein freies Geografisches Informationssystem. Das Programm ist sehr leistungsstark und bietet für Verwaltung von Geodaten eine große Zahl an Werkzeugen an. Nähere Informationen hierzu finden sich auf der deutschen Wikipedia Seite.

Auch die Installation von gvSIG ist recht einfach. Laden Sie die vollständige "all-included" Version des Installationspaketes der aktuellsten stabilen Version von der gvSIG-Website gvSIG-Website herunter und starten Sie den Installer und folgen den Anweisungen.

IrfanView

IrfanView ist ein für die private Nutzung kostenfreies Bildbetrachtungs und Bearbeitungsprogramm, mit dem einige der letzten Veränderungen an den Kartenbildern durchgeführt werden können.

Laden Sie das Installationspaket für IfranView und die PlugIns über die IrfanView Website.


Digitale Geländemodelle (DEM)

Es existieren zahlreiche Quellen, die frei verfügbare digitale Höhendaten anbieten. Wichtige Quellen sind:

  • GTOPO: globales Höhendaten mit einer Auflösung von 30 Bogensekunden (etwa 1 km).
Download unter http://www1.gsi.go.jp/geowww/globalmap-gsi/gtopo30/gtopo30.html .
  • SRTM: Höhendaten der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM), die im Februar 2000 aus dem Weltraum einem Space Shuttle gewonnen wurden. Die zur Zeit wohl umfassendste hochauflösende digitale Topografiedatenbank der Erde.
Download der Rohdaten unter http://srtm.usgs.gov/index.php.
Nachbearbeitete Daten mit Korrektur der Fehlerpixel unter srtm.csi.cgiar.org.
  • ASTER: Daten des Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer. Sie wurden mit einem Instrument des Terra-Satelliten der NASA aufgezeichnet. Aus den Daten wurde ein fast globales digitalen Höhenmodells zwischen dem 83. nördlichen und südlichen Breitengrad erstellt. Die Daten werden mit einer Ortsauflösung von 30 m von der NASA zum Download bereit gestellt. Zugang unter http://asterweb.jpl.nasa.gov/gdem.asp.

Datendownload und -vorbereitung

DEM-Daten

In dieser Anleitung werden nachgearbeitete SRTM-Daten imGeoTiff-Format, die das Consortium for Spatial Information CGIAR-CSI bereitstellt verwendet.

Laden Sie dazu das digitale Geländemodell vom SE Deutschlands herunter: http://srtm.csi.cgiar.org/SRT-ZIP/SRTM_V41/SRTM_Data_GeoTiff/srtm_39_03.zip.

Entpacken Sie die Daten in ein dafür angelegtes Verzeichnis, z.B. D:\Projekte\Reliefkarte\DEM.


Bearbeiten mit gvSIG

Um aus den Rastergrenzen der Messtischlätter das gewünsche Gebiet zu erhalten nutzen wir gvSIG

Schritt 1: Starten Sie gvSIG. Im folgenen Tutorial verwende ich die englische Sprachversion des Programmes. Das Programm öffnet sich mit dem Projekt manager. Klicken Sie auf den Knopf New um ein neues View (Ein Fenster mit Digitalen Inhalten) zu erstellen. Im Fenster erscheint unter View' der darauf generierte Eintrag Untitled - 0.

Schritt 2: Klicken Sie auf den Eintrag Untitled - 0 um das View bearbeiten zu können. Nennen Sie das View um indem Sie auf Rename klicken (Abbildung 1).

Abbildung 1


Geben Sie dem View eine aussagekräftige Bezeichnung, in diesem Beispiel Reliefkarte - WGS84. Selektieren Sie den Eintrag Reliefkarte - WGS84 erneut. Legen Sie jetzt die wesentlichen Eigenschaften des Views fest, indem Sie auf Properties klicken. Stellen Sie die Projektion nach WGS84 um. Klicken Sie dazu auf ... hinter current projection. Es öfnnet sich das Dialogfenster Spatial reference System (SRS). Wählen Sie dort als Type EPSG, als Search Criterium By Code aus und geben Sie dort 4326 ein (Abbildung 2). Klicken Sie auf Search und anschließend auf OK. Die Projektion des Views wurd jetzt auf 4326 umgestellt. Bestätigen Sie die Änderung mit OK.

Abbildung 2


Schritt 3: Klicken Sie auf Open um das Viewfenster zu öffen. Es erscheint ein leeres Fenster View: Reliefkarte -WGS84, unser View enthält noch keine Daten. Wählen Sie aus dem Hauptmenü View>Add Layer. Das Dialogfenster Add layer... öffnet sich, standardgemäß mit dem Reiter File. Klicken Sie auf Add (Abbildung 3), wählen Sie (wenn nicht bereits eingestellt) als Files of type gvSIG shp driver aus und suchen Sie die Datei d_mtb_wgs84.shp mit den Rastergrenzen der MTBs (Abbildung 4). Bestätigen Sie mit Open. Schließen Sie das Add Layer-Fenster mit OK.

Abbildung 3


Abbildung 4


gsSIG fügt die Daten als neuen Layer in des View ein. Ihr Bildschirm solle wie in Abbildung 5 dargestellt aussehen.

Datei:GvSIG16.png
Abbildung 5


Schritt 4: Im folgenden Schritt werden aus der Gesamtmenge alle MTBs Deutschlands diejenigen ausgewählt, die im umgebenden Rechteck des gewünschten Darstellungsgebiets liegen. In unserem Beispiel das Bayerische Allgäu (Regierungsbezirk Schwaben). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Layer d_mtb_wgs84 und wählen aus dem Kontextmenü Open Nav Table (Abbildung 6).

Abbildung 6


Im Dialogfenster NavTable: klicken Sie auf den Knopf mit dem Trichtersymbol. Es öffnet sich das Dialogfenster Filter. In das Eingabefenster unten links (Abbildung 7) geben Sie folgenden Code ein (Kopieren die ihn hier heraus) :

MTB in
('6927','6928','6929','6930','6931','6932','6933',
 '7027','7028','7029','7030','7031','7032','7033',
 '7127','7128','7129','7130','7131','7132','7133',
 '7227','7228','7229','7230','7231','7232','7233',
 '7327','7328','7329','7330','7331','7332','7333',
 '7427','7428','7429','7430','7431','7432','7433',
 '7527','7528','7529','7530','7531','7532','7533',
 '7627','7628','7629','7630','7631','7632','7633',
 '7727','7728','7729','7730','7731','7732','7733',
 '7827','7828','7829','7830','7831','7832','7833',
 '7927','7928','7929','7930','7931','7932','7933',
 '8027','8028','8029','8030','8031','8032','8033',
 '8127','8128','8129','8130','8131','8132','8133',
 '8227','8228','8229','8230','8231','8232','8233',
 '8327','8328','8329','8330','8331','8332','8333')

Abbildung 7


Der Code benennt alle Messtischblättern die innerhalb des umgebenden Rechtecks Schwabens liegen und filtert diese aus. Klicken Sie dazu auf New Set. Schließen Sie anschließend den Filter-Dialog (kleines x rechts oben). Die Ausgewählten MTBs sind jetzt im View mit gelbem Hintergrund dargestellt (Abbildung 8).

Abbildung 8


Schritt 5: Aus den ausgewählten Messtischblätter wird durch Aggregation ein Rahmen um das Gebiet erstellt. Aktivieren Sie das View-Fenster und wählen Sie aus dem Hauptmenü View>Geoprocess Toolbox. Im Hierarchiebaum der Geoprocess Toolbox navigieren Sie zu Geoprocess>Analisis>Aggregation und wählen dort Dissolve aus (Abbildung 9).

Abbildung 9


Klicken Sie auf Open Geoprocess. Machen Sie in der Analaysis Toolbox die folgend dargestellten Einstellungen (Abbildung 10)

Abbildung 10


Zur Auswahl des Dateinamens und des Speicherplatzes der Ausgabedatei klicken Sie auf Choose, navigieren im Datei Dialog an den von Ihnen gewünschten Speicherplatz (hier Ordner .../Shape) und benennen die Datei 'Rahmen' (Abbildung 11). Speichern Sie die Datei mit Save. Starten Sie anschießend die Geoverarbeitung mit OK.

Abbildung 11


Wenn Sie nach der Spatial index creation gefragt werden, können Sie mit Yes bestätigen. Nach Abschloss der Geoverarbeitung schließen Sie die Toolbox mit Close. gvSIG hat jetzt eine neue Vektorgeometrie erstellt, im Shape-Format abgespeichert und dem View mit der Bezeichnung Rahmen hinzugefügt (Abbildung 12). Auf der Festplatte finden Sie die drei Dateien des Rahmen-Shape (Rahmen.shp,Rahmen.dbf, Rahmen.shx).

Abbildung 12


Schritt 6: Schließen Sie das View-Fenster (kleines x oben rechts) und speichern Sie das Projekt in Ihren Projektordner, da es später nochmal benötigt wird (Hauptmenü: File>save projekt). Geben Sie dem Projekt einen aussagekräftigen Namen, z.B. ReliefkarteSchwaben. Sie können gvSIG vorerst schließen.


Bearbeitung in MicroDEM

Nun an die eigentliche Arbeit.

Schritt 1: Starten Sie MicroDEM. Im Menü „File“ > „Open“ klicken Sie auf „Open DEM“ und wählen das gewünschte digitales Geländemodell aus. In diesem Beispiel ist es die vorhin heruntergeladene und entpackte Datei srtm_39_03.tif. Anschließend sollte die Darstellung des Bildschirms so ähnlich wie auf Abbildung 1 aussehen. Wenn weder eine Legende noch Rasterlinien zu sehen sind, können Schritte 2-5 übersprungen und direkt ab Schritt 6 weiter gelesen werden.

Abbildung 13


Schritt 2: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Grafik und wählen Sie den Menüpunkt „Grid/graticule“.

Schritt 3: Wählen Sie unter „Grid“ den Punkt „Neither“ aus und bestätigen Sie mit OK.

Abbildung 14


Schritt 4: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Grafik und wählen Sie den Menüpunkt „Legends/marginalia“.

Schritt 5: Deselektieren Sie im Dialogfenster „Move Map Marginalia“ alle Einträge, wie in Abbildung 3 dargestellt. Bestätigen Sie die Einträge mit „OK (Close)“. Bei der anschließenden Frage „Redraw Diagram?“ antworten Sie mit „Yes“ (Ja)

Abbildung 15


Schritt 6: Hinzufügen des Rahmen-Shapes als Overlay. Wählen Sie aus dem Haupmenü Overlay>Manage overlays. Klicken Sie im Dialogfenster Map Overlays auf den Knopf Shp.

Abbildung 16


Es öffnet sich der Dateiauswahldialog. Stellen Sie den Dateityp auf Shape files und wählen Sie die zuvor erstellte Datei "Rahmen.shp" mit der Umgrenzung des Gebietes aus. Bestätigen Sie mit OK.

Abbildung 17


Die Datei wird geladen und das Fenster mit der Datenbank zur Shape-Datei RAHMEN database geöffnet. Schließen Sie das Dialogfenster Map overlays indem Sie auf OK klicken. Klicken Sie auf Area im database-Fenster.

Abbildung 18


Stellen Sie die Optionen in Dialogfenster Get DB Display Options wie in Abblidung 19 dargestellt ein und Bestätigen Sie mit OK.

Abbildung 19



...wird fortgesetzt.